27. Juni 2012

Verseuchtes Trinkwasser bei der Polizei


Eutin - In den Wasserleitungen der Polizei auf der Eutiner Hubertushöhe ist ein unzulässig hoher Legionellenwert ermittelt worden. Die Bakterien können eine lebensgefährliche Krankheit auslösen.
Stäbchenförmige Bakterien mit dem Namen Legionellen sorgen bei der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und für die Bereitschaftspolizei Schleswig- Holstein auf der Hubertushöhe in Eutin für Unruhe. Bis zu 1000 Personen halten sich in den Gebäuden auf. Wie jetzt bekannt wurde, hat das Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) – sie ist für die Liegenschaft zuständig – bei einer Überprüfung des Trinkwassers einen überhöhten Legionellenwert ermittelt. Die Bakterien können die lebensgefährliche Legionärskrankheit auslösen. Symptome sind Fieber, Kopf-, Glieder und Brustschmerzen, Husten und Durchfall. Dazu sagt Burkhard Buchholz, in der Polizeidirektion zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit: „Es gab hier keine Krankheitsfälle und es gibt auch aktuell keine.“ Zudem stellt er klar: „Die Gebäude können benutzt werden. Das Gesundheitsamt ist involviert.“ Das GMSH legt ebenfalls viel Wert darauf zu betonen, dass „eine Gefährdung eindeutig nicht besteht“.
Um welches Maß der Legionellenwert überschritten war, konnte das GMSH gestern nicht mitteilen. Nach eigenen Angaben habe es Sofortmaßnahmen eingeleitet. „Wir haben die Wasserleitungen spülen lassen, die Duschköpfe ausgetauscht und mit einem Filter versehen, der eine Zerstäubung des Wassers verhindern soll“, sagt Sprecherin Barbara Müller.
Nun sollen weitere bauliche Veränderungen wie die Erneuerung der Wasserinstallation und der Warmwasserbereiter geprüft und geplant werden. Unklar ist bislang, wie viele Leitungen noch erneuert werden müssen und wie hoch die Kosten dafür sein werden. Ebenso gibt es bislang keinen genauen Zeitplan für die Sanierungsarbeiten. Nach LN-Informationen ist lediglich klar, dass unter anderem das Leitungsnetz in den Unterkünften saniert werden muss.
Burkhard Buchholz erläuterte gegenüber den LN, dass einige Gebäude „teilweise 50 Jahre alt sind“ und „häufiger umgebaut“ worden seien. Somit seien manche der Leitungen schon sehr alt. „Man könnte deshalb auch sagen, dass der Prüfmechanismus funktioniert hat“, so Buchholz weiter. Die Frage, wie und wann die alten Leitungen ausgetauscht werden, wollte und konnte Buchholz zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. „Wir sind lediglich Nutzer der Gebäude und nicht Eigentümer.“ Der weitere Fahrplan, wie man nun vorangehe, werde jetzt besprochen. Mit anderen Worten: Es gibt Gespräche zwischen dem GMSH und der Polizeidirektion in Eutin. Dass es überhaupt zu einer Überprüfung kam, hat folgenden Hintergrund: Im November 2011 erließ das Bundesgesundheitsministerium eine geänderte Trinkwasserverordnung, die einen besseren Schutz vor Legionellen gewährleisten soll. Der Kreis Ostholstein forderte daraufhin unter anderem alle Betreiber von öffentlich oder gewerblich genutzten Großanlagen zur Trinkwassererwärmung mit mehr als 400 Litern Speichervolumen auf, diese untersuchen zu lassen.

[Quelle: http://www.ln-online.de]

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