31. Mai 2012

Irak befürchtet Krieg um Trinkwasser


Der Trinkwasser-Mangel läuft künftig möglicherweise auf einen Krieg zwischen arabischen Ländern hinaus. Das sagte der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki, wie BBC berichtete.

Die amerikanische National Intelligence Agency hatte zuvor in einem Bericht festgestellt, binnen zehn Jahren sei zwar kein globaler Krieg ums Wasser zu erwarten. Doch dann werde die Wahrscheinlichkeit eines solchen Konflikts höher: Im Jahr 2030 überschreite der weltweite Trinkwasser-Bedarf um 40 Prozent die vorhandenen Vorräte.

30. Mai 2012

1000 Bürger sieben Stunden ohne Trinkwasser

Spahnharrenstätte. „Da merkt man, wie wertvoll Wasser ist. Vieles, was selbstverständlich ist, geht auf einmal nicht mehr“, sagt Gisela Goldenstein. Mehrere Stunden mussten die Frau und ihr Mann sowie auch weitere gut 1000 Menschen in Spahnharrenstätte am Pfingstmontag auf Trinkwasser verzichten. Ein Rohrbruch hatte das Leitungsnetz lahm gelegt. Die Goldensteins, die in Nachbarschaft zu der Bruchstelle wohnen, kamen mit Mineralwasser über die Runden, bis gegen 13 Uhr das frische Nass wieder aus dem Wasserhahn floss.
Gut sieben Stunden brauchten Mitarbeiter einer Fachfirma sowie des Wasserverbands Hümmling, um das Leck zu schließen und die Versorgung wieder herzustellen. Frank Olliges, Rohrnetzmeister beim Wasserverband: „Wir konnten die Bruchstelle im Erdreich recht schnell lokalisieren und die entsprechenden Maßnahmen einleiten.“ Glücklicherweise habe das Leck am Rande der Hauptstraße im Ortsteil Spahn gelegen und nicht direkt unter der Fahrbahn. Auch sei der Straßenkörper selbst nicht unterspült worden.

Gegen 5.30 Uhr schlugen die ersten Meldungen von einem größeren Wasseraustritt im Einmündungsbereich der Straße Hülshook zur Hauptstraße in Spahnharrenstätte bei der Polizeistation Hümmling in Sögel auf. Die setzte umgehend den Wasserverband in Kenntnis. Olliges: „Bereits um 6 Uhr waren die ersten Mitarbeiter mit Gerätschaften an der Schadensstelle.“ Der weitere Ausfluss von Wasser wurde durch das Schließen von Schiebern unterbunden. Da das Leck allerdings in einer Hauptleitung aufgetreten war, musste ein größerer Siedlungsbereich von der Zufuhr abgeschnitten werden.

Nahezu komplett vom Netz genommen wurde nach Darstellung von Olliges die Trinkwasserversorgung im Ortsteil Spahn. Betroffen von der Sperrung seien aber gleichfalls weite Abschnitte von Harrenstätte gewesen. Überschlagsweise schätzte der Rohrnetzmeister, dass gut 70 Prozent der Haushalte in der 1500 Einwohner zählenden Gemeinde während der Reparaturarbeiten ohne Leitungswasser auskommen mussten. Als Ursache für das Leck machte Olliges einen „Ermüdungsbruch“ in dem älteren Rohr aus, das aufgrund seiner Transportleistung einen Durchmesser von 250 Millimetern hat.

Erneuert wurde an der Bruchstelle ein etwa zwei Meter langes Rohrstück der Wasserleitung. Bei ihrem Einsatz an der Leckage stießen die Fachleute indessen auf ein regelrechtes Geflecht weiterer Versorgungsleitungen, was die Reparatur durchaus schwieriger gestaltete. Gegen 13 Uhr floss dann aber wieder Wasser durch das Rohrnetz.

Jetzt holte Gisela Goldenstein das nach, was ihr am Morgen verwehrt geblieben war. Auf die Frage, was sie als Erstes machen werde, wenn wieder Trinkwasser zur Verfügung stehe, hatte sie am Vormittag gesagt: „Ich koche mir einen Kaffee.“

29. Mai 2012

Flugrouten gefährden Berlins Trinkwasser


Nach der geplatzten Flughafeneröffnung droht neuer Ärger: Die Wasserbehörde hat schon vor Jahren vor den Risiken durch den Flugbetrieb am neuen Hauptstadt-Airport gewarnt. Doch nun will der Senat davon plötzlich nichts mehr wissen.

Im Streit um die künftigen Flugrouten in Berlin sind offizielle Dokumente bekannt geworden, die vor Gefahren für die Trinkwasserversorgung warnen. Es sei „nicht tolerierbar, dass das Wasserschutzgebiet Friedrichshagen mit Landflächen und dem Müggelsee überflogen wird“, bilanziert die Wasserbehörde des Senats in einer Stellungnahme, die der Berliner Zeitung vorliegt.

Beim Überfliegen müsse „grundwasserbezogen mit nachteiligen Auswirkungen gerechnet werden“, heißt es darin. Dazu zählten „das Ablassen von Treibstoff“ und Belastungen durch den regulären Flugbetrieb. Die Warnung stammt vom 15. Juni 2000 – heute will der Senat nichts mehr davon wissen.

Am Müggelsee wird ein Großteil des Trinkwassers für Berlins Ostbezirke gefördert. Doch sowohl dieses Gebiet als auch die Dahme und deren Seen seien bei der Umweltverträglichkeitsstudie für den Flughafen ausgeklammert worden, bemängelte die Berliner Wasserbehörde in ihrer Stellungnahme.

Der Feststellung der Planer, dass keine erheblichen Auswirkungen zu erwarten wären, müsse „grundsätzlich widersprochen werden“. So sei mit „Eintrag aus Verbrennungsrückständen aus dem normalen Flugbetrieb zu rechnen“. Ein Gutachten gehe davon aus, dass eine Zunahme von Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen, Toluol und Schwebstaub zu erwarten sei.

Die Senatsbehörde wies zudem auf mögliche Gefahren durch abgelassene Flugtreibstoffe hin. Jedoch sei auch dieses Risiko nicht untersucht worden. Durch den Flughafen sei in Friedrichshagen mit einer „Verschlechterung der gegenwärtigen Situation“ zu rechnen, stellte die Behörde in einem Vermerk 2003 fest. Das sei laut EU-Richtlinie 2000/60 unzulässig

Von Risiken ist beim Senat heute keine Rede mehr. „Wir gehen davon aus, dass bei normalem Flugbetrieb die Gefährdung der Trinkwasserqualität als gering einzuschätzen ist“, sagte eine Sprecherin von Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD).

Nach Angaben der Berliner Wasser-Betriebe könne eine Verunreinigung des Grund- und Oberflächenwassers „kaum nachgewiesen werden“ – auch nicht am Flughafen Tegel, wo ebenfalls Wasser gefördert wird. „Warum soll das rund um Schönefeld anders sein?“, hieß es.

Am Müggelsee seien die geologischen Verhältnisse anders als in Tegel, stellte die Friedrichshagener Bürgerinitiative fest. In einem Bürgerantrag, den die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick einstimmig angenommen hat, wird nun ein Umweltmonitoring für die Wasserschutzgebiete gefordert.

Die Probleme am Flughafen Berlin Brandenburg haben dafür gesorgt, dass der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bei den Wählern weniger beliebt ist. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Berliner Zeitung.

[Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/neuer-aerger-um-ber-flugrouten-gefaehrden-berlins-trinkwasser,10809148,16129302.html]

24. Mai 2012

Trinkwasser aus Windkraftanlage erzeugen.



Das französische Unternehmen Eole Water in Sainte Tulle (Südfrankreich) macht Wasser aus Wind. Seit Jahren schon verfolgt der Geschäftsführer, Marc Parent, diesen Traum. Nachdem er verschiedene Prototypen getestet hatte, konnte er ihn 2008 mit "WMS1000" endlich verwirklichen.

Die Windkraftanlage WMS1000 zielt darauf ab, die Feuchtigkeit aus der Luft zurückzugewinnen, um entlegene Regionen mit Trinkwasser zu versorgen. Zu diesem Zweck ist die WMS1000 mit einem zusätzlichen Feuchtigkeitskondensator ausgestattet. Dieser Kondensator hat eine Austauschfläche von insgesamt 5km². Er besteht aus Edelstahl, wodurch das Korrosionsrisiko verringert und die Nutzung so über mehrere Jahrzehnte möglich ist. Das aus der Luft gewonnene Wasser wird über ein Aufbereitungssystem (5-Etappen) weitergeleitet. Die WMS1000 hat nur geringe Auswirkungen auf die Umwelt, da sie keine externe Energiequelle benötigt und weder Grund- noch Oberflächenwasser verunreinigt. Sie kann bei 24°C und bei einer Luftfeuchtigkeit von 45% bis zu 62 Liter Wasser pro Stunde produzieren. Am Ende sei ″die Qualität sogar noch besser, als von der Weltgesundheitsorganisation vorgeschrieben″, so das Unternehmen.

Nach einer zweijährigen Testphase in Südfrankreich wird die WMS1000 seit November 2011 unter extremeren Wetterbedingungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten getestet. Sollten die Tests erfolgreich sein, wird die Anlage spätestens im Juni 2012 endgültig installiert.

Das Unternehmen hat ein weiteres umweltfreundliches Konzept entwickelt, das mit Sonnenenergie arbeitet. Weitere Informationen auf Englisch bekommen Sie unter: http://www.eolewater.com/gb/our-products/our-expertise.html

Quelle:
- Artikel aus Enerzine – 03.05.2012 - http://www.enerzine.com/3/13899+eole-water-recupere-leau-de-lair-a-partir-de-turbines-eoliennes+.html


Redakteurin:
Edith Chezel, edith.chezel@diplomatie.gouv.fr


Quelle: idw

15. Mai 2012

Antibiotika in Trinkwasser von Geflügelbetrieben

Im Trinkwasser von Geflügelbetrieben in Nordrhein-Westfalen sind einem Medienbericht zufolge in Deutschland nicht erlaubte Antibiotika entdeckt worden. Bei Kontrollen des Wassers in 36 Betrieben Anfang des Jahres habe es in 22 Fällen Auffälligkeiten gegeben, berichtete der Radiosender NDR Info am Wochenende unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Studie des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV).
In zwei Betrieben seien Arzneimittel nachgewiesen worden, die in der Bundesrepublik nicht zugelassen seien. Laut NDR Info fand das Landesamt zudem Präparate im Wasser, die die Halter nach eigenen Angaben vor mehr als 500 Tagen bei inzwischen geschlachteten Tieren eingesetzt hatten. Ein Sprecher des Agrarministeriums in Düsseldorf sagte, die vom Ministerium in Auftrag gegebene Studie sei noch nicht fertig. Deshalb werde der Bericht nicht kommentiert.

Scharfe Kritik kam dagegen vom Bundesverbraucherministerium, das NRW Versäumnisse vorwarf. Verstöße müssten von den Behörden konsequent geahndet werden, sagte Sprecher Holger Eichele. Das Bekanntwerden neuer "gravierender Missstände" in Nordrhein-Westfalen deute auf ein "schweres Kontrollversagen" hin. Offenbar funktioniere in NRW die Überwachung nicht.

LANUV-Sprecher Peter Schütz verwies dagegen auf Anfrage darauf, dass die Untersuchung noch nicht komplett sei. "Wir wollen sie lieber noch mal validieren und gegenchecken lassen", damit nichts Falsches veröffentlicht werde. Er betonte, es gebe keine Situation, die ein sofortiges Handel erfordere. Der Einsatz von Antibiotika in Mastbetrieben sei bekannt.

Das LANUV und weitere Institutionen prüften derzeit Schritt für Schritt, wie viel Antibiotika sich über die Jahre beispielsweise in Streu, Futter und Trinkwasser angesammelt habe, weil dadurch multiresistente Keime entstehen könnten. Das Landesamt hatte bereits im November vergangenen Jahres eine Studie veröffentlicht, nach der Geflügelbetriebe bei der Hähnchenmast gezielt Antibiotika einsetzten.
dapd