Spahnharrenstätte. „Da merkt man, wie wertvoll Wasser ist. Vieles, was selbstverständlich ist, geht auf einmal nicht mehr“, sagt Gisela Goldenstein. Mehrere Stunden mussten die Frau und ihr Mann sowie auch weitere gut 1000 Menschen in Spahnharrenstätte am Pfingstmontag auf Trinkwasser verzichten. Ein Rohrbruch hatte das Leitungsnetz lahm gelegt. Die Goldensteins, die in Nachbarschaft zu der Bruchstelle wohnen, kamen mit Mineralwasser über die Runden, bis gegen 13 Uhr das frische Nass wieder aus dem Wasserhahn floss.
Gut sieben Stunden brauchten Mitarbeiter einer Fachfirma sowie des Wasserverbands Hümmling, um das Leck zu schließen und die Versorgung wieder herzustellen. Frank Olliges, Rohrnetzmeister beim Wasserverband: „Wir konnten die Bruchstelle im Erdreich recht schnell lokalisieren und die entsprechenden Maßnahmen einleiten.“ Glücklicherweise habe das Leck am Rande der Hauptstraße im Ortsteil Spahn gelegen und nicht direkt unter der Fahrbahn. Auch sei der Straßenkörper selbst nicht unterspült worden.
Gegen 5.30 Uhr schlugen die ersten Meldungen von einem größeren Wasseraustritt im Einmündungsbereich der Straße Hülshook zur Hauptstraße in Spahnharrenstätte bei der Polizeistation Hümmling in Sögel auf. Die setzte umgehend den Wasserverband in Kenntnis. Olliges: „Bereits um 6 Uhr waren die ersten Mitarbeiter mit Gerätschaften an der Schadensstelle.“ Der weitere Ausfluss von Wasser wurde durch das Schließen von Schiebern unterbunden. Da das Leck allerdings in einer Hauptleitung aufgetreten war, musste ein größerer Siedlungsbereich von der Zufuhr abgeschnitten werden.
Nahezu komplett vom Netz genommen wurde nach Darstellung von Olliges die Trinkwasserversorgung im Ortsteil Spahn. Betroffen von der Sperrung seien aber gleichfalls weite Abschnitte von Harrenstätte gewesen. Überschlagsweise schätzte der Rohrnetzmeister, dass gut 70 Prozent der Haushalte in der 1500 Einwohner zählenden Gemeinde während der Reparaturarbeiten ohne Leitungswasser auskommen mussten. Als Ursache für das Leck machte Olliges einen „Ermüdungsbruch“ in dem älteren Rohr aus, das aufgrund seiner Transportleistung einen Durchmesser von 250 Millimetern hat.
Erneuert wurde an der Bruchstelle ein etwa zwei Meter langes Rohrstück der Wasserleitung. Bei ihrem Einsatz an der Leckage stießen die Fachleute indessen auf ein regelrechtes Geflecht weiterer Versorgungsleitungen, was die Reparatur durchaus schwieriger gestaltete. Gegen 13 Uhr floss dann aber wieder Wasser durch das Rohrnetz.
Jetzt holte Gisela Goldenstein das nach, was ihr am Morgen verwehrt geblieben war. Auf die Frage, was sie als Erstes machen werde, wenn wieder Trinkwasser zur Verfügung stehe, hatte sie am Vormittag gesagt: „Ich koche mir einen Kaffee.“
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