Im Trinkwasser von Geflügelbetrieben in Nordrhein-Westfalen
sind einem Medienbericht zufolge in Deutschland nicht erlaubte
Antibiotika entdeckt worden. Bei Kontrollen des Wassers in 36 Betrieben
Anfang des Jahres habe es in 22 Fällen Auffälligkeiten gegeben,
berichtete der Radiosender NDR Info am Wochenende unter Berufung auf
eine noch unveröffentlichte Studie des Landesamts für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz (LANUV).
In zwei
Betrieben seien Arzneimittel nachgewiesen worden, die in der
Bundesrepublik nicht zugelassen seien. Laut NDR Info fand das Landesamt
zudem Präparate im Wasser, die die Halter nach eigenen Angaben vor mehr
als 500 Tagen bei inzwischen geschlachteten Tieren eingesetzt hatten.
Ein Sprecher des Agrarministeriums in Düsseldorf sagte, die vom
Ministerium in Auftrag gegebene Studie sei noch nicht fertig. Deshalb
werde der Bericht nicht kommentiert.
Scharfe Kritik
kam dagegen vom Bundesverbraucherministerium, das NRW Versäumnisse
vorwarf. Verstöße müssten von den Behörden konsequent geahndet werden,
sagte Sprecher Holger Eichele. Das Bekanntwerden neuer "gravierender
Missstände" in Nordrhein-Westfalen deute auf ein "schweres
Kontrollversagen" hin. Offenbar funktioniere in NRW die Überwachung
nicht.
LANUV-Sprecher
Peter Schütz verwies dagegen auf Anfrage darauf, dass die Untersuchung
noch nicht komplett sei. "Wir wollen sie lieber noch mal validieren und
gegenchecken lassen", damit nichts Falsches veröffentlicht werde. Er
betonte, es gebe keine Situation, die ein sofortiges Handel erfordere.
Der Einsatz von Antibiotika in Mastbetrieben sei bekannt.
Das LANUV und
weitere Institutionen prüften derzeit Schritt für Schritt, wie viel
Antibiotika sich über die Jahre beispielsweise in Streu, Futter und
Trinkwasser angesammelt habe, weil dadurch multiresistente Keime
entstehen könnten. Das Landesamt hatte bereits im November vergangenen
Jahres eine Studie veröffentlicht, nach der Geflügelbetriebe bei der
Hähnchenmast gezielt Antibiotika einsetzten.
UPDATE
AntwortenLöschenDüsseldorf (dpa) - Noch Wochen nach der offiziellen Gabe von Antibiotika an Hühner ist nach einem NDR-Bericht das Mittel im Trinkwasser des Federviehs gefunden worden.
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Wie der Sender NDR Info am Samstag berichtete, hat eine Studie aus Nordrhein-Westfalen in mehreren Fällen Antibiotika im Trinkwasser der Tiere nachgewiesen, obwohl die tierärztliche verordnete Gabe des Medikaments längst vorbei war.
Ein Sprecher des Umweltministeriums in Düsseldorf sagte, im vergangenen Herbst habe es Hinweise gegeben, dass Hühner auch in verschreibungsfreien Zeiten Antibiotika bekommen. Daraufhin sei dazu eine Untersuchung in Gang gesetzt worden. Das Antibiotika könne auf Rückstände in den Anlagen beruhen oder aber durch illegale Verabreichung ohne tierärztliche Verschreibung, erläuterte der Sprecher. Deshalb seien jetzt Proben von Trinkwasser in Ställen untersucht worden. Zu Einzelheiten äußerte sich der Sprecher nicht, da die Ergebnisse derzeit noch bewertet würden. Sie würden aber «zeitnah» veröffentlicht.
Antibiotika wirken wachstumsfördernd, dürfen aber nur zur Bekämpfung von Krankheiten angewendet werden. Im Oktober hatte eine Untersuchung in Nordrhein-Westfalen aufgedeckt, dass 90 Prozent der Masthühner mindestens einmal, vielfach sogar häufiger mit Antibiotika in Berührung kommen.
Laut NDR hat das NRW-Umweltschutzamt in 36 Betrieben Trinkwasserproben entnommen. In 22 Fällen habe es Auffälligkeiten gegeben. So seien antibiotische Wirkstoffe festgestellt worden, obwohl der letzte dokumentierte Einsatz - die Antibiotika-Gabe muss protokolliert werden - 35 Tage zurück lag.