27. April 2012

Trinkwasserqualität beginnt am eigenen Wasserhahn

Die Trinkwasserqualität beginnt am eigenen Wasserhahn, Wir sind gewohnt, dass Leitungswasser stets uneingeschränkt in bester Qualität zur Verfügung steht. Den wenigsten Verbrauchern sei aber bewusst, dass sie selbst etwas zu einer guten Trinkwasserqualität beitragen können. Dies gelte nach der neuen Trinkwasserverordnung (TVO), die seit November 2011 in Kraft ist, um so mehr. Hintergrund der neuen Verordnung ist die Wasserqualität zu sichern. Das klingt im ersten Moment etwas komisch, da wir gewohnt sind, dass bis zur letzten Zapfstelle Trinkwasserqualität ankommt.
Die neue Verordnung macht aber Sinn, denn sie soll die Ausbreitung  der sogenannten „Legionellen“, die vor allem in größeren Wohnungsanlagen, aber auch in immer bevölkerungsärmeren Gebieten verstärkt auftauchen können, verhindern. Vor dem Hintergrund, dass in unserer Region immer weniger Menschen leben und viele Gebäude  überdimensionierte Trinkwasseranlagen haben, ist dies durchaus eine nicht zu unterschätzende Gefahr.

Kontrollen möglich
Die neue Trinkwasserverordnung nimmt alle Beteiligten, also die Wasserwerke, die SHK-Betriebe und nun besonders auch die Vermieter in die Pflicht. Die Anlagen müssen den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen und regelmäßig überprüft werden. Zudem kann eine jährliche Probenahme die unbedenkliche Qualität des Wassers dokumentieren. Erfahrungen haben gezeigt, dass nach dem Bau eines Hauses das Thema Wasserqualität oft keine Rolle mehr spielt und es auch keine Kontrollen gab. Das ändert sich nun. Vermieter müssen damit rechnen, dass die Einhaltung der Verordnung vor Ort von den Behörden überprüft werden. Was für vermietete Gebäude verpflichtend gilt, ist aber auch für selbstgenutztes Wohneigentum ratsam. Schließlich soll das Trinkwasser auch in privaten Haushalten den Status als Top-Lebensmittel behalten.

25. April 2012

Trinkwasser wird immer besser in ländlichen Gebieten

Eigentlich könnte die Nitratschutzkommission Reusstal auf ihre jährlichen Flurgänge verzichten. Diese Umgänge für die Landwirte waren vor rund 20 Jahren eingeführt worden, um die Nitratbelastung im Trinkwasser einzudämmen. Fachleute sprachen dabei jeweils über das massvolle Düngen zum richtigen Zeitpunkt und taugliche vorbeugende Massnahmen im Pflanzenbau.
Sorgloses Düngen führt zu Auswaschungen von Nitrat aus Landwirtschaftsböden, was das Grund- und Trinkwasser belasten und gesundheitliche Probleme bewirken kann. Mittlerweile hat man das Nitrat-Problem in den Gemeinden gut im Griff.

Nahe am Qualitätsziel«Unseren Landwirten gebührt ein Kränzchen fürs angemessene, umsichtige Düngen der Felder in den letzten Jahren», sagte Kommissionspräsident Patrick Cimma beim Flurgang gestern Freitag auf dem Lindenhof. Der Nitrat-Grenzwert von 40 Milligramm je Liter Trinkwasser sei 2011 in den vier Gemeinden zumeist sehr deutlich unterschritten worden. Bei den Trinkwasserkontrollen habe sich gar gezeigt, dass das Qualitätsziel von 25 Milligramm Nitrat je Liter nahezu erreicht werde.
Patrick Cimma: «Was den Nitratgehalt angeht, wird unser Trinkwasser immer besser.» So gesehen würden sich die jährlichen Flurgänge für die Landwirte der Region erübrigen. Doch man halte an den Flurgängen auch auf Wunsch der Landwirte fest. Sie schätzten diese Treffen unter Berufskollegen und erhielten zudem professionelle Ratschläge fürs Bewirtschaften der Felder und Äcker. Die professionellen Fachtipps beim Flurgang auf dem Lindenhof-Gelände in Unterlunkhofen nahe der Reuss erteilten Sonja Basler und Erich Huwiler vom landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg.

Rapsglanzkäfer und Raygras
«Wenn der Raps bereits blüht, darf man keine Insektizide verwenden», sagte Basler den zwei Dutzend anwesenden Landwirten aus den vier Gemeinden. Die beiden Schädlinge Stängelrüssler und Rapsglanzkäfer müssten vor dem Blühen bekämpft werden. Beim Raps sei eine starke Pfahlwurzel erwünscht, die weit in den Boden reiche, was einen anständigen Ertrag verspreche.
Während des 90-minütigen fachlichen Flurgangs kamen auch Aussaat, Dünge- und Pflegestrategien von Futterweizen, Mais, Gräsern und weiteren Pflanzen zur Sprache sowie die chemische Bekämpfung des Problemunkrauts Blacken. Im Weideland seien neben Weissklee insbesondere die beiden Grasarten Wiesenrispe und englisches Raygras erwünscht, erläuterte Erich Huwiler. Gute Voraussetzung für dichte Bestände dieser Grassorten würden emsiges Walzen bei der Aussaat und eine angemessene Wiesendüngung bieten.
Ein währschafter Lunch auf dem «Lindenhof» komplettierte den Flurgang der Nitratschutzkommission.
(az Aargauer Zeitung)

14. April 2012

Medikamente belasten das Trinkwasser


Arzneimittelrückstände im Trinkwasser sind nach Ansicht von Umweltexperten ein wachsendes Problem. Zehn Wirkstoffe seien mehrfach nachgewiesen worden, darunter diverse Schmerzmittel und Röntgenkontrastmittel, sagt der Toxikologe Dr. Hermann Dieter vom Umweltbundesamt. Der berühmte Lehrsatz des französischen Chemikers Lavoisier von der Erhaltung der Masse bekommt, wenn es um das wichtigste Lebensmittel überhaupt geht, eine besondere Bedeutung: Nichts geht verloren, belastet aber zusehends unser Trinkwasser.

Zehn Wirkstoffe - darunter Bezafibrat (zur Senkung der Blutfettwerte), Diclofenac (Schmerzmittel und Entzündungshemmer), Ibuprofen (Schmerzmittel), Antibiotika und Röntgenkontrastmittel - seien mehrfach im Wasser gefunden worden, bestätigt Hermann Dieter vom Umweltbundesamt.

 Arzneimittel gelangen auf vielen Wegen in den Wasserkreislauf

Beispiel Diclofenac: Rund 90 Tonnen des Schmerzmittels werden jährlich in Deutschland verbraucht. Allerdings verlassen 70 Prozent des Wirkstoffes des Körpers wieder auf natürlichem Wege – und gelangen dabei ins Abwasser. So gelangen etwa 63 Tonnen Diclofenac über den Urin in den Wasserkreislauf. Trinkt ein Mensch sein Leben lang durchschnittlich zwei Liter Wasser täglich, verbraucht er in 80 Jahren über 50.000 Liter Wasser. Wie viele Medikamentenrückstände er dabei aufnimmt, lässt sich kaum berechnen.

Rein gar nichts weiß man über mögliche Reaktionen, treffen alle Rückstände der rund 3.000 in Europa zugelassenen Medikamente aufeinander. Allerdings weiß man aus der Tierwelt, dass bei Fischen etwa, die an Kläranlagen-Ausgängen leben, nach Östrogen-Aufnahme (Ethinylestradiol aus der Antibabypille) Geschlechts-Umwandlungen beobachtet wurden.

Ein Problem ist aber nach Meinung des Bundesumweltamtes auch, dass unwissende oder allzu bequeme Verbraucher nicht eingenommene oder abgelaufene Medikamente einfach in der Toilette entsorgen. Und ein weiteres Problem ergibt sich dank der intensiven Tierhaltung: Aufgrund der Güllebehandlung der Wiesen und Felder entsteht eine zusätzliche Belastung mit Medikamenten aus der Tiermedizin – Antibiotika, Hormone usw. Bei der Fischzucht werden Antibiotika und Wurmmittel direkt in Oberflächengewässer eingeleitet.

 Forschungsbedarf vorhanden

Zwar seien die nachgewiesenen Mittel im Trinkwasser zwischen 100 und eine Million Mal niedriger als die verschriebene Tagesdosis, erklärt Dieter. Das bedeute aber nicht, dass sie unbedenklich seien: "Eine Quantifizierung des Risikos auf einer wissenschaftlich fundierten Grundlage ist noch nicht möglich. Ich sehe hier unbedingt mehr Forschungsbedarf.“

Vor allem die Wirkung, die sich ergeben könne, wenn Verbraucher viele Jahre lang mehrere Wirkstoffe gleichzeitig in geringen Konzentrationen über das Trinkwasser zu sich nähmen, sei noch unklar. Verbesserte Analysemethoden würden künftig wohl Rückstände weiterer Arzneien zutage fördern. Da die Lebenserwartung steigt und es immer mehr Arzneien ohne Rezeptpflicht erhältlich sind, wird dem Toxikologen zufolge auch die Anzahl der eingenommenen Medikamente zunehmen.

11. April 2012

1000 Kinder sangen Lieder bei der Feier für sauberes Trinkwasser

Eine Delegation weihte in Ombeyi/Kenya Trinkwasser -Brunnen ein – Helfer aus Deutschland unterstützten das Projekt mit 19 000 Euro

Sauberes Wasser: Mit Hilfe der Unterstützung aus Stetten und Wiesenfeld konnte im kenianischen Ombei ein Brunnen übergeben werden, der mehr als 2000 Menschen in der Gemeinde mit Trinkwasser versorgt.

Eine Abordnung des Waisenkinder-Hilfsprojektes Ombeyi/Kenya aus Stetten und Wiesenfeld besuchte bei seiner Kenia-Reise den 3000 Einwohner zählenden Ort Ombeyi, insbesondere die Kiari-Frauen, die seit mehreren Jahren mit Unterstützung aus Karlstadt elternlose Kinder versorgen.
Höhepunkt der Reise war die offizielle Übergabe eines 120 Meter tiefen Brunnens und Zisternen mit einem Fassungsvolumen von 24 Kubikmetern auf dem Gelände der Secondary School von Ombeyi. Der Brunnen versorgt künftig nicht nur diesen Ort, sondern auch weitere in der Region. Welchen Stellenwert der Brunnen in dieser Region hat, wurde durch die Anwesenheit von Vertretern von Regierung, Gemeinde, Lehrern, Elternsprechern sowie der Geistlichkeit deutlich. Nahezu 1000 Kinder und Jugendliche sangen Lieder und trugen Gedichte zum Thema „sauberes Trinkwasser“ vor.
Außerdem führten die deutschen Delegationsmitglieder Monika Wurm, Theo Dittmaier und Bernd Schmitt zahlreiche Gespräche mit den Kiari-Frauen und Vertretern der Schulen Ombeyis, wobei Vereinbarungen zum Ernährungsprogramm der etwa 120 Kinder in den zehn Kiari-Familien, zur finanziellen Förderung der Berufsausbildung sowie der Beschaffung von Schulmaterial, über eine Krankenversicherung, eine Partnerschaft der Kindergärten von Ombeyi und Retzstadt und über eine Beteiligung an der Finanzierung zur Erneuerung der Toilettenanlagen der Schulen getroffen wurden.
Vom Brunnen wurden Verbindungsleitungen zum Kindergarten, zur Grundschule sowie zur weiterführenden Schule gelegt. Zudem läuft das Wasser auch zum Projektgrundstück der Kiari-Frauen sowie zum Marktplatz, wo somit sauberes Trinkwasser für geringes Entgelt zu haben ist.
In ihren Reden bedankten sich die Vertreter der Gemeinde, der Schule sowie Elternsprecher für die weitreichende Finanzierung der Brunnenanlage durch die vom deutschen Projektteam organisierten Spendengelder. Gesundheitliche Gefahren wie Typhus, die beim Benutzen und Trinken des mit Bakterien belasteten Wassers aus dem Fluss aber auch aus den Flachbrunnen entstehen, sind jetzt deutlich verringert, die Kinder werden weniger krank und ihre Schulleistungen haben sich nachweislich verbessert.

Für den Bau des Tiefbrunnens mussten 22 000 Euro aufgebracht werden, dazu trugen die deutschen Helfer 19 000 Euro bei. Den Rest finanzierte die kenianische Regierung auf Vermittlung des stellvertretenden Ministers für Bildung und Unterricht.
In seiner Rede übermittelte Theo Dittmaier vom Kenya-Team in seiner Eigenschaft als einer der Bürgermeister Karlstadts herzliche Grüße aus Deutschland, insbesondere von der Stadt Karlstadt. Dabei hob er die Bedeutung des Trinkwassers auf unserem Planeten hervor: „Sauberes Trinkwasser ist eines der höchsten Güter unserer Welt“, sagte er. Um Wasserrechte zu bekommen, habe es sowohl im Großen wie auch im Kleinen schon viele Auseinandersetzungen gegeben. Das deutsche Projektteam aus Stetten und Wiesenfeld hoffe, dass in Ombeyi kein Streit um das saubere Trinkwasser aus dem Brunnen entstehe.

2. April 2012

Trinkwasserpreis wird steigen

„Das ist hervorragendes Trinkwasser“
Der Wasserpreis in Bomlitz würde deutlich durch eine Entkalkung steigen.
Es ist schon fast eine Art Glaubensfrage das die Wasserqualität Bomlitz als Inhalt hat.
Das objektiv härtere Wasser, dass nun seit fünf Jahren aus der Rotenburger Rinne entnommen wird, hat einen erhöhten Hydrogencarbonatwert, das ist Fakt. Dies führt nun zu stärkeren Kalkablagerungen in Küchengeräten und Küchenmaschinen, ist aber für den Menschen nicht schädlich.
 Der Geschäftsführer der Stadt- und Wasserwerke Böhmetal erklärte bei einer öffentlichen Sitzung:
„Wir sprechen hier über hervorragendes Trinkwasser. Maßnahmen unsererseits wird es nicht geben, da das Wasser in vollem Umfang der Trinkwasserverordnung entspricht.“
Sollte eine Entkalkung des Trinkwassers aus Bomlitz angedacht werden, so müssten die Endverbraucher die nötigen Investitionen tragen - diese würden, laut ersten Schätzungen, zusätzlich 90 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser betragen.
Das Thema beschäftigt die Menschen in Bomlitz schon seit einiger Zeit. Das Kalkproblem wurde in der Verbandsversammlung des Wasserversorgungsverbandes Bomlitz besprochen, es wurden Leserbriefe geschrieben und Unterschriften gesammelt.
Auf Grund dieser Geschehnisse hat die Kommunalpolitik beschlossen, dass sich etwas ändern soll. Die Kosten von rund einer Million Euro werden auf den Trinkwasserpreis aufgeschlagen.
Der Bauausschussvorsitzende Andreas Glück (SPD) hat dazu eine ganz persönliche Meinung:
„Die Kosten für ein Membran-Filtrationsverfahren, um die Hälfte des Hydrogencarbonats zu entmineralisieren, sind zu hoch, als dass wir sie auf die Verbraucher umlegen könnten. Zumal es sich dann immer noch um Wasser des Härtegrades 2 handeln würde.“
Auch für Bürgermeister Michael Lebid gibt es keine naheliegende Lösung.
„Es gibt keinen Knall, und dann kann man alles ändern. Wenn dann geht das nur sehr langfristig.“
Die zentrale Entkalkung scheidet für ihn aus Kostengründen genauso aus wie der Wechsel des Versorgers.
„Man müsste zehn bis 15 Kilometer lange Leitungen bauen, um Wasser aus Oebrke oder Walsrode nach Bomlitz zu holen. Das kostet viel zu viel Geld“, 
so Lebid, der damit ganz auf der Linie von Martin Hack ist.
Allerdings könnte der einzelne Verbraucher sich bei Fachunternehmen erkundigen, ob er sich kleine chemische Entkalkungsanlagen einbauen lässt.
„Zum Thema individuelle Enthärtungsanlagen werden wir keine Empfehlung abgeben“, so Hack, „weil es sich damit um Eingriffe in die Wasserqualität handelt.“
Großabnehmer Dow Wolff hat sich übrigens auch schon zu dem Thema geäußert: Das Unternehmen würde keine Erhöhung der Trinkwasserpreise akzeptieren, sondern das als vermeidbare Erhöhung der Produktionskosten betrachten.
Martin Hack versteht unterdessen die Diskussion nicht.
„Wir liefern hervorragendes Trinkwasser, das übrigens auch 70.000 Menschen im Landkreis Rotenburg und die Ortschaft Dorfmark beziehen.“