25. April 2012

Trinkwasser wird immer besser in ländlichen Gebieten

Eigentlich könnte die Nitratschutzkommission Reusstal auf ihre jährlichen Flurgänge verzichten. Diese Umgänge für die Landwirte waren vor rund 20 Jahren eingeführt worden, um die Nitratbelastung im Trinkwasser einzudämmen. Fachleute sprachen dabei jeweils über das massvolle Düngen zum richtigen Zeitpunkt und taugliche vorbeugende Massnahmen im Pflanzenbau.
Sorgloses Düngen führt zu Auswaschungen von Nitrat aus Landwirtschaftsböden, was das Grund- und Trinkwasser belasten und gesundheitliche Probleme bewirken kann. Mittlerweile hat man das Nitrat-Problem in den Gemeinden gut im Griff.

Nahe am Qualitätsziel«Unseren Landwirten gebührt ein Kränzchen fürs angemessene, umsichtige Düngen der Felder in den letzten Jahren», sagte Kommissionspräsident Patrick Cimma beim Flurgang gestern Freitag auf dem Lindenhof. Der Nitrat-Grenzwert von 40 Milligramm je Liter Trinkwasser sei 2011 in den vier Gemeinden zumeist sehr deutlich unterschritten worden. Bei den Trinkwasserkontrollen habe sich gar gezeigt, dass das Qualitätsziel von 25 Milligramm Nitrat je Liter nahezu erreicht werde.
Patrick Cimma: «Was den Nitratgehalt angeht, wird unser Trinkwasser immer besser.» So gesehen würden sich die jährlichen Flurgänge für die Landwirte der Region erübrigen. Doch man halte an den Flurgängen auch auf Wunsch der Landwirte fest. Sie schätzten diese Treffen unter Berufskollegen und erhielten zudem professionelle Ratschläge fürs Bewirtschaften der Felder und Äcker. Die professionellen Fachtipps beim Flurgang auf dem Lindenhof-Gelände in Unterlunkhofen nahe der Reuss erteilten Sonja Basler und Erich Huwiler vom landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg.

Rapsglanzkäfer und Raygras
«Wenn der Raps bereits blüht, darf man keine Insektizide verwenden», sagte Basler den zwei Dutzend anwesenden Landwirten aus den vier Gemeinden. Die beiden Schädlinge Stängelrüssler und Rapsglanzkäfer müssten vor dem Blühen bekämpft werden. Beim Raps sei eine starke Pfahlwurzel erwünscht, die weit in den Boden reiche, was einen anständigen Ertrag verspreche.
Während des 90-minütigen fachlichen Flurgangs kamen auch Aussaat, Dünge- und Pflegestrategien von Futterweizen, Mais, Gräsern und weiteren Pflanzen zur Sprache sowie die chemische Bekämpfung des Problemunkrauts Blacken. Im Weideland seien neben Weissklee insbesondere die beiden Grasarten Wiesenrispe und englisches Raygras erwünscht, erläuterte Erich Huwiler. Gute Voraussetzung für dichte Bestände dieser Grassorten würden emsiges Walzen bei der Aussaat und eine angemessene Wiesendüngung bieten.
Ein währschafter Lunch auf dem «Lindenhof» komplettierte den Flurgang der Nitratschutzkommission.
(az Aargauer Zeitung)

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