Eutin - In den Wasserleitungen der Polizei auf der Eutiner
Hubertushöhe ist ein unzulässig hoher Legionellenwert ermittelt worden.
Die Bakterien können eine lebensgefährliche Krankheit auslösen.

Stäbchenförmige
Bakterien mit dem Namen Legionellen sorgen bei der Polizeidirektion für
Aus- und Fortbildung und für die Bereitschaftspolizei Schleswig-
Holstein auf der Hubertushöhe in Eutin für Unruhe. Bis zu 1000 Personen
halten sich in den Gebäuden auf. Wie jetzt bekannt wurde, hat das
Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) – sie ist für die
Liegenschaft zuständig – bei einer Überprüfung des Trinkwassers einen
überhöhten Legionellenwert ermittelt. Die Bakterien können die
lebensgefährliche Legionärskrankheit auslösen. Symptome sind Fieber,
Kopf-, Glieder und Brustschmerzen, Husten und Durchfall. Dazu sagt
Burkhard Buchholz, in der Polizeidirektion zuständig für die
Öffentlichkeitsarbeit: „Es gab hier keine Krankheitsfälle und es gibt
auch aktuell keine.“ Zudem stellt er klar: „Die Gebäude können benutzt
werden. Das Gesundheitsamt ist involviert.“ Das GMSH legt ebenfalls viel
Wert darauf zu betonen, dass „eine Gefährdung eindeutig nicht besteht“.
Um welches Maß der Legionellenwert überschritten war, konnte das
GMSH gestern nicht mitteilen. Nach eigenen Angaben habe es
Sofortmaßnahmen eingeleitet. „Wir haben die Wasserleitungen spülen
lassen, die Duschköpfe ausgetauscht und mit einem Filter versehen, der
eine Zerstäubung des Wassers verhindern soll“, sagt Sprecherin Barbara
Müller.
Nun sollen weitere bauliche Veränderungen wie die
Erneuerung der Wasserinstallation und der Warmwasserbereiter geprüft und
geplant werden. Unklar ist bislang, wie viele Leitungen noch erneuert
werden müssen und wie hoch die Kosten dafür sein werden. Ebenso gibt es
bislang keinen genauen Zeitplan für die Sanierungsarbeiten. Nach
LN-Informationen ist lediglich klar, dass unter anderem das Leitungsnetz
in den Unterkünften saniert werden muss.
Burkhard Buchholz
erläuterte gegenüber den LN, dass einige Gebäude „teilweise 50 Jahre alt
sind“ und „häufiger umgebaut“ worden seien. Somit seien manche der
Leitungen schon sehr alt. „Man könnte deshalb auch sagen, dass der
Prüfmechanismus funktioniert hat“, so Buchholz weiter. Die Frage, wie
und wann die alten Leitungen ausgetauscht werden, wollte und konnte
Buchholz zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. „Wir sind lediglich
Nutzer der Gebäude und nicht Eigentümer.“ Der weitere Fahrplan, wie man
nun vorangehe, werde jetzt besprochen. Mit anderen Worten: Es gibt
Gespräche zwischen dem GMSH und der Polizeidirektion in Eutin. Dass es
überhaupt zu einer Überprüfung kam, hat folgenden Hintergrund: Im
November 2011 erließ das Bundesgesundheitsministerium eine geänderte
Trinkwasserverordnung, die einen besseren Schutz vor Legionellen
gewährleisten soll. Der Kreis Ostholstein forderte daraufhin unter
anderem alle Betreiber von öffentlich oder gewerblich genutzten
Großanlagen zur Trinkwassererwärmung mit mehr als 400 Litern
Speichervolumen auf, diese untersuchen zu lassen.
[Quelle: http://www.ln-online.de]